NOVEMBER 7, 2018
„Inzwischen habe ich nur noch das iPad dabei“ – LockitScript bei Deutschland 86
Auch beim Nachfolger von Deutschland 83 geht es hoch her – und die LockitScript App ist ganz nah dabei
Die mit Spannung erwartete Fortsetzung der Serie Deutschland 83 ist vergangene Woche gestartet. Wieder muss Oberfeldwebel Rauch anrücken, um das Fortbestehen der DDR zu sichern – dabei bleibt er nicht auf heimischem Boden: Die Story wechselt zwischen Deutschland und Südafrika als Schauplätze. Das verlangte nicht nur Schauspielern, sondern auch den Abteilungen Script Supervision und Postproduktion einiges ab. Um Tagesberichte, Anschlüsse und Clips zu organisieren, setzte die Produktion deshalb auf LockitScript App und den LockitNetwork Production Service, der den Metadatentransfer zur Postproduktion sowie individuelle Berichte ermöglicht.
Von der Erstnutzerin zur Überzeugungstäterin
Laura Ritter arbeitet seit 15 Jahren als Script Supervisor, inzwischen wird sie häufiger für amerikanische Produktionen gebucht. „Deutschland 86 war mein erstes richtiges Projekt mit LockitScript,“ erzählt sie. Bevor ihre Script Supervisor-Kollegin Claudia Trost LockitScript vorstellte, arbeitete sie ganz analog mit Stift, Papier und Stoppuhr. Und dann kam Deutschland 86: Zwei Teams, simultane Drehs in Deutschland und Südafrika, zwei Script Supervisors, ein Projekt.
Nicht nur ihre Kollegin in Südafrika nutzte LockitScript bereits, auch Cutter Boris Gromatzki machte sich für LockitScript stark, weshalb die Entscheidung schnell fiel, das Tool für die gesamte Produktion der Staffel einzusetzen. „Das hat super funktioniert und ich bin seither nie mehr ohne LockitScript unterwegs,“ so Laura. „Inzwischen habe ich eigentlich nur noch das iPad und einen Stuhl dabei.“
Alles organisiert – trotz zwei Drehplänen
Durch den früheren Drehstart der Kollegen in Südafrika waren alle Folgen schon angedreht, als das Team in Deutschland mit den Drehs startete. Deshalb wurde für die deutsche Produktion eine Spiegelung des Projekts angelegt, der deutsche Drehplan eingepflegt. Die besondere Herausforderung lag darin, dass zwei Teams am selben Projekt arbeiteten, jedoch auf Basis von zwei unterschiedlichen Drehplänen und mit teils zeitlich überlappenden Drehs. Dank dem Produktionssupport von LockitScript war das kein Problem.
Ansonsten änderte sich für Script Supervisor Laura im Drehalltag wenig. Im Gegenteil: Wenn es nach Probe und Besprechung mit dem Dreh losging, musste Laura nur prüfen, ob sie in LockitScript im richtigen Drehtag war und ob die Kamerakarten übereinstimmten. Besonders die neue Warnmeldung, wenn man nicht im aktuellen Drehtag arbeitet, war Gold wert um Fehler zu vermeiden. Mit dem Ampelsystem in der App ließ sich leicht erkennen, in welchem Bild das südafrikanische Team gerade arbeitete. Laura konnte dann einfach ihre Klappennummerierung anpassen.
Vorteile für die ganze Postproduction
Besonders gut gefällt Laura die Möglichkeit, Presets für die Takes einzustellen und abzuspeichern. So kann sie ihre häufigsten Anmerkungen einspeichern und muss nicht mehr alles eintippen. Der LockitNetwork Production Service tat sein Übriges: Die enge Zusammenarbeit mit dem Support konnte so manchen Fehler beseitigen und schnell alle Fragen beantworten, die sie als LockitScript-Neuling hatte.
„Das Schönste an LockitScript ist, dass man die Maschine den ganzen Tag mit Daten füttert und dann abends alle Berichte mit nur einem Knopfdruck bekommt.“ Laura ist jedenfalls froh, dass das Erstellen von Berichten schnell geht. Ob Facing Page oder Cutterbericht – mit LockitScript zusammen mit dem Produktion Service hatte sie volle Flexibilität. Gerade bei einem komplexen Projekt wie Deutschland 86, wo an einem Drehtag teilweise Material für sieben Folgen gedreht wurde, bedeutete das eine große Zeitersparnis von anderthalb Stunden pro Tag.
Auch Editor Boris ist mit den Berichten sehr zufrieden: „Endlich bekommen wir keine Cutterberichte mehr, die man nicht entziffern kann. Alle wichtigen Metadaten sind enthalten.“ Ebenso wichtig ist ihm, dass die App inzwischen auch Schnittzeiten implementieren kann: „So haben alle denselben Überblick, man muss nicht extra Excel-Tabellen anlegen, die man verschicken muss.“ Stattdessen können Cutter und -Assistent Informationen selbst über die Lockit Webtools einfügen oder einholen.
Cutter-Assistentin Silke Zirnité ist ebenfalls froh über die Arbeitserleichterung. Bei der Vorbereitung des aufgenommenen Materials spart sie sehr viel Zeit, die sie vorher für die Übertragung von Shot Description, Scene Synopsis oder Notizen benötigt hat. „Inzwischen dauert das Kontrollieren der Metadaten nur noch wenige Minuten.“ So kann sie sich mehr der Vorbereitung von Clips und Ton für den Schnitt widmen. Silkes Lieblingsfunktion bei LockitScript sind die Hochrechnungen, die angeben, wie lang jede Szene werden darf.
Auch wenn er nicht direkt damit arbeite, so Boris, sei ihm wichtig, welcher Mehrwert LockitScript für den Schnitt durch saubere digitale Berichte bietet. „Mich hat begeistert, was man für Möglichkeiten mit den Metadaten hat.“ Die Funktion, automatisch Clips den Takes zuordnen zu können, empfand Laura wiederum als großen Pluspunkt. „Kamerareports werden dadurch übersichtlich und sind für den Schneideraum angenehm zu arbeiten.“
Für die Zukunft haben alle drei noch ein paar Wunschfunktionen. Laura hätte es gerne, dass man Facing Pages oder Cutterberichte als eine PDF in Drehbuchchronologie auswerfen kann. „Amerikanische Produktionen wollen am Ende eines Drehtages ein komplett eingestrichenes Drehbuch mit einsortierten Berichten haben. Es wäre praktisch, das Ganze in einer Datei erstellen zu können.“ Für das Thema Klappenbenennung wünscht sie sich ebenfalls mit Hinblick auf komplexe internationale Projekte noch mehr Flexibilität. Mehr Flexibilität ist auch Silkes Feedback: „Gerade für Seriendrehs ist es wichtig, einzelne Episoden-Berichte als Dokument zu erhalten anstatt einem Bericht für das ganze Projekt.“ Boris wünscht sich noch eine Markierung für die Tonspuren, damit er sofort sehen kann, was aufgenommen wurde. Ansonsten sind alle drei von LockitScript überzeugt. Besonders Boris sieht sich durchaus als Fürsprecher von LockitScript am Set: „Ich lege den Produktionen das Tool immer nahe, weil wir durch LockitScript einen besseren Überblick bekommen.“
Tipp für angehende LockitScript Nutzer
Für andere Script Supervisors, die noch zögern, bei der Arbeit am Set papierlos zu arbeiten, hat Laura einen wichtigen Tipp: „Sucht euch ein kleineres Projekt wie einen Kurzfilm, Zusatztage oder Second Unit-Tage aus, um Tools wie LockitScript auszuprobieren.“ So muss man sich keine Sorgen machen um Anschlüsse, die über einen ganzen Spielfilm gehen, und kann es ohne großes Risiko ausprobieren. „Ansonsten empfehle ich, mit dem LockitScript-Team zu sprechen. Die können immer weiterhelfen.“ Laura ist jedenfalls überzeugt: Ihr aktuelles Projekt Berlin Station betreut sie bereits rein digital.
Deutschland 86 ist im Streaming-Service Amazon Prime ab sofort abrufbar.